Der Kühlschrank wird dank IoT endlich intelligent

Am Tech Open Air Berlin (TOA) habe ich als Erstes Bekanntschaft mit einem intelligenten Kühlschrank gemacht.

Dank Sensoren und Funkchips kann man auf dem Display des intelligenten Kühlschranks bereits Werte wie Temperatur im oder ausserhalb des Kühlschranks und die Luftfeuchtigkeit messen und anzeigen lassen.

Nun gut, dass ist ja ein schöner Use Case, der zeigt, was man mit IoT (Internet of Things, Internet der Dinge) alles machen kann. T-Systems, die diese Präsentation an ihrem Stand gemacht hat, bietet gleich ein Hardware-Kit dafür an: Digitalisierung. Einfach. Machen. Schöner Spruch.

Doch ich glaube nicht, dass sich das durchsetzen wird. Während der Fussball-WM wäre es nett, wenn man dem intelligenten Kühlschrank gleich die Aufgabe des Bestellen des Nachschubs von Getränken übertragen könnte. Doch ist das wirklich ein Nutzen?

Als die Personal Computer aufkamen, fragte man sich damals auch, was man damit machen könne. Viele meinten, man könne damit seinen Weinkeller besser bewirtschaften. Ich kenne niemanden, der das als Privatperson (Restaurants ausgenommen) so macht. Doch machen wir heute alles andere mit Computern, nur keine Weinbewirtschaftung.

Auch wird es mit IoT so sein. Ein anderer Use Case könnte folgender sein, den ich übrigens so auch in meinen Vorträgen zur Digitalisierung erzähle. Eine Mutter schiebt den Kinderwagen und schaut wohin wohl? Genau, ins Handy. Generation HD eben (Head Down). Nun trifft sie eine Freundin und beginnt zu quatschen und achtet nicht mehr auf den Kinderwagen mit ihrem Baby. Der macht sich plötzlich selbständig und rollt gegen eine Strasse. Dank IoT bremsen nun die Autos oder weichen aus. Das macht Sinn. Doch von diesem Szenario sind wir wohl noch einige Jahre entfernt.

Bildquelle: Shutterstock

Solche sinnvollen Dinge werden sich durchsetzen, sicher aber nicht der intelligente Kühlschrank. Zur Ehrenrettung von T-Systems muss ich noch erwähnen, dass man hier an der TOA einfach eine Anwendung (Use Case) zeigen wollte. Man kann mit dem Hardware-Kit natürlich auch andere Gegenstände mit dem Internet verbinden.

Das war der erste Fachbeitrag von der TOA Berlin 2017. Weitere folgen in den nächsten Tagen/Wochen.

 

 

8 Comments

  • Dieter-Michael Last on Juli 15, 2017

    Danke für Deine Eindrücke, Jörg.
    Ich bin ja generell viel technikskeptischer als Du. Deswegen macht es mir regelrecht Mut, das jemand wir Du meint, dass man den IoT-Kühlschrank nicht braucht. Ich brauche ihn definitv nicht. Und all die Visionen, dass das Teil sich seinen Inhalt selbst organisiert, sind für mich nicht wunderbare Utopie, sondern abschreckende Dystopie.
    Übrigens, meinen Weinkeller bewirtschafte ich mit einem Psion 5mx. Grandios einfache Technik und (zum Glück) nicht vernetzt. Aber zweifelsfrei ein Technik-Neandertaler, sprich Sackgasse.
    Grüsse nach Berlin
    Michael

    • Jörg Eugster on Juli 16, 2017

      Danke, Dieter-Michael, für deine Ergänzung.

    • Jörg Eugster on Juli 16, 2017

      Letztlich aber entscheidet der Markt und nicht wir beide. Wir können das für uns für blöd erklären, wenn es aber Millionen User tun, dann entscheidet das letztlich.

      • Dieter-Michael Last on Juli 16, 2017

        Na, das ist doch klar, Jörg. Das war auch nicht mein Thema – und wohl auch nicht Deins.
        Und egal wie der Markt entscheidet, eine Meinung dürfen wir dazu schon noch haben – oder?

  • Dieter-Michael Last on Juli 16, 2017

    Mal was Anderes. Wieso wird neben meinem Namen Dein Bild gezeigt?
    Hmmm, grübel, grübel, habe ich da irgendwas falsch gemacht? Bin mir keiner Schuld bewusst…

  • Alex Schoepf on Juli 16, 2017

    Hallo Jörg – wie sieht es mit meinem / deinem Bild aus?
    Gratulation zum IOT kritischen Artikel. Ich bin mir auch sicher da gibt es sinnvoller Anwendungen und ich bin gespannt auf deine weiteren Artikel hier.

    • Jörg Eugster on Juli 16, 2017

      Wie meinst du das mit deinem/meinem Bild? Ich sehe dein Bild im Kommentar.

      • Dieter-Michael Last on Juli 16, 2017

        Also ich sehe Dein Bild neben dem Kommentar von Alex Schoepf…

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