E-Commerce-Trends 2022

Es ist nicht nur wichtig, zu planen, was morgen ist – wir sollten unseren Blick auch auf übermorgen richten. Das tut Jörg Eugster mit seinem Beitrag zu den E-Commerce-Trends 2022.

Was erwartet euch in diesem Beitrag?

  • Was kommt in unmittelbarer Zukunft im E-Commerce auf euch zu?
  • Worauf solltet ihr euch vorbereiten?
  • Wie könnt ihr die Conversion-Rate steigern?
  • Dieser Artikel erschien am 14. März 2018 auf GrowthUP, einem Online-Magazin, das 2021 eingestellt wurde.
  • Der Artikel wurde am 19.4.21 auf die Website des Autors Jörg Eugster migriert und dabei leicht an die aktuelle Situation angepasst.

Bots für die Steigerung der Conversion-Rate

Immer häufiger begegnen wir Bots, die uns ihre Hilfe anbieten. Bot ist eine Kurzform von Robot. Bots sind kleine Softwareprogramme, die uns zum Beispiel beim Besuch eines E-Shops bei unserem Kaufprozess unterstützen. Ihr Ziel ist es, uns zum Kauf zu bewegen. Heute sind die Bots noch oft von Menschen im Hintergrund gesteuert. Letztlich ist es heute noch oft nur ein Chat. Doch schon bald werden wir immer mehr «echte» Bots zu sehen bekommen. Diese werden dereinst dank künstlicher Intelligenz den Menschen ersetzen, weil sie rund um die Uhr für unsere Fragen zur Verfügung stehen.

Diese Entwicklung steht jedoch erst ganz am Anfang. Die Bots werden immer intelligenter und lernen ständig dazu. So werden wir uns an sie gewöhnen und werden sogar froh sein, dass es einen solchen gibt, der unsere Fragen unverzüglich beantworten kann und wir nicht noch eine E-Mail schreiben oder warten müssen, bis der Chat wieder verfügbar ist.

Wenn dann noch die Nutzungsdaten mithilfe von Big-Data-Auswertungsalgorithmen zum Einsatz kommen, kann es durchaus sein, dass der Bot uns Dinge vorschlägt, an die wir noch gar nicht gedacht haben. Aber dank Big Data bzw. vieler Daten „ähnlicher“ User weiß der Bot, was wir in Zukunft vielleicht benötigen könnten.

Marketing-Automation

Die Erkenntnisse der Nutzung oder „Gespräche“ der User mit den Bots werden wir durch Marketing-Automation gezielt nutzen können. Warenkorbabbrecher oder potenzielle Kunden, die als Kunden mit hohem Interesse eingestuft werden, werden dank Marketing-Automations-Technologien zum Abschluss und Upselling motiviert werden.

Und auch Marketing-Automation wird dank künstlicher Intelligenz immer intelligenter und kann viel besser auf unsere Wünsche und Bedürfnisse eingehen.

Mobile First war gestern …

Es ist noch nicht lange her, dass Google sein Credo „Mobile First“ verkündete. Gerade im digitalen Marketing dreht sich die Welt rasend schnell und was vorgestern noch Zukunft war, ist übermorgen schon vorbei.

Abb. 1: Alle Inhalte müssen auch unterwegs verfügbar sein

Falls euer E-Shop oder eure Website heute im Jahr 2018 noch nicht mobiloptimiert ist, dann habt ihr ein echtes Problem. Dann habt ihr den Trend der letzten Jahre schlichtweg verschlafen. Vielleicht klopft ihr euch jetzt gerade genügsam auf die Schultern und wisst, dass ihr eure Website doch erst kürzlich mit responsive Design neu gelauncht habt.

… heute heißt es Mobile Only, aber …

„Mobile Only“ heißt es bereits in einigen aufgeschlossenen Kreisen. Wo genau kauft ihr online ein, ruft Informationen und E-Mails ab? Vermutlich schon meist auf dem Smartphone. Da liegt es logischerweise auf der Hand, dass ihr euch heute schon mit Mobile Only beschäftigen solltet.

Ich habe kürzlich bei einem Tourismusportal auf eine native App verzichtet und statt dessen eine Progressive Web App (PWA) entwickeln lassen. Diese Website gibt es nur als Mobile Only-Version. Unter https://topina.app könnt ihr die unterschiedliche Haptik einer Mobile-Only-Website zu einer nativen App selbst erfahren. Der Unterschied in der Usability ist sehr gering.

Doch seid ihr gedanklich schon für das übernächste Credo bereit, das „Voice First“ heißen wird?

… schon bald heißt es Voice First

Kennt ihr Amazon Echo? Vermutlich kennt ihr den Smart Speaker (Sprachassistenten) von Amazon eher unter dem Namen Alexa. Amazon Echo gibt es bereits in diversen Ausführungen, nur als Lautsprecher, mit Bildschirm oder gar Kamera für die Aufnahme eines Bildes oder Videos.

Wenn man weiß, dass Amazon über 1.000 Softwareentwickler für dieses Produkt beschäftigt, dann könnt ihr die ungeheure Bedeutung für morgen nur erahnen. In Deutschland könnt ihr dank mytaxi ein Taxi per Sprache bestellen. Amazon hat nämlich den Zugang zu Alexa mit einer API geöffnet. Es gibt schon Firmen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und suchen „Alexa-Skill-Entwickler“, um eigene Sprachanwendungen für Alexa zu erstellen.

Künftig entscheidet nicht mehr die Position in den Suchmaschinen, wer verkauft, sondern das vom Endkunden gewählte Ökosystem

„Voice First“ wird entscheiden, wer den Umsatz von morgen machen wird. Es wird dann schon bald eine Verlagerung von der Suchmaschinenposition hin zur Position bei den Sprachassistenten stattfinden. Zuerst nur zögerlich, dann immer schneller und bedeutender.

Abb. 2: Umsatz über Sprachassistenten und neue Ökosysteme

Google wird dieses Feld Amazon nicht kampflos überlassen. Google hat seinen eigenen Smart Speaker, Google Home, entwickelt. Im Moment hat Amazon in Bezug auf Usability und Angebot die Nase noch vorne, doch wie lange noch? Google hat bestimmt auch erkannt, dass künftig die Nutzung des Ökosystems über den Erfolg im E-Commerce entscheiden wird und nicht mehr vorwiegend das Ranking bei Suchmaschinen.

Auch andere Hersteller wie Microsoft und Apple haben ihre Smart Speaker auf den Markt gebracht. Microsoft bietet seinen Smart Speaker unter dem Namen Cortana an.

Wer vermittelt den Umsatz von morgen?

Bei all den oben beschriebenen Trends geht es letztlich nur darum, wer den Umsatz macht oder vermittelt. Macht ihr euren Umsatz im Jahr 2022 weiterhin direkt über euren eigenen E-Shop und erhöht die Conversion-Rate dank Bots und Marketing-Automation? Oder aber schliesst ihr euch einem Ökosystem an, das einen Teil des Umsatzes über die Sprachassistenten generiert? Wichtig ist, dass ihr den Umsatz auch übermorgen noch macht, den ihr für den Erfolg in eurem Business braucht.

Darum reicht Mobile First für eure Website als strategische Option schon lange nicht mehr aus. Es braucht den Einsatz aller Optionen, die den Umsatz von morgen sichern werden.

  • Dieser Artikel erschien am 14. März 2018 auf GrowthUP, einem Online-Magazin, das 2021 eingestellt wurde.
  • Der Artikel wurde am 19.4.21 auf die Website des Autors Jörg Eugster migriert und dabei leicht an die aktuelle Situation angepasst.
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