Diese Technologietrends verändern unser Marketing von morgen

Zu einer Internet-Strategie gehört auch, dass wir uns ständig mit den relevanten Technologietrends auseinandersetzen. So ist die Fähigkeit entscheidend, auf den richtigen und fahrenden Zug aufzusteigen, bevor uns die Konkurrenz abgehängt hat. Nur kann man auch zu früh sein und dabei die Mittel in die falsche Richtung investieren. Als Second Life überall genannt wurde, haben viele grosse Firmen dort relativ viel Geld investiert. Später stellte sich heraus, dass man dem falschen Trend hinter hergelaufen war. Die Kunst ist es, im richtigen Moment aufzusteigen. Wer zu früh ist, verpufft oft wertvolle Energie. Wer aber zu spät kommt, den bestraft das Leben. Einen Tipp kann ich Ihnen hier nicht geben. Bei mir sagt meist der Bauch, was richtig ist. Also, mein einziger Tipp: Hören Sie mehr auf Ihren Bauch, oder rufen Sie mich an, wenn Sie wissen möchten, was mein Bauch dazu sagt.

Dieses Kapitel soll etwas aufzeigen, wohin die Reise in Sachen Online-Marketing gehen könnte. Er wird bestimmt bei vielen Leser/innen einen Abwehrreflex auslösen. Mann oder Frau ab mittlerem Alter gehen oft an neue Technologien verkrampft heran und lehnen diese oftmals pauschal als unsinnig und unnötig ab. „Darauf hat doch niemand gewartet“, wird es vielen von Ihnen entfahren.

Steve Jobs hat das iPad trotzdem herausgebracht. Die Fachwelt hatte sich damals gefragt, ob es für ein „übergrosses“ iPhone überhaupt einen Markt gibt. Können Sie sich ein Leben ohne Tablet-Rechner noch vorstellen? Nur dann, wenn Sie selber noch keines intensiv genutzt haben. In der Schweiz nutzte 2014 ein Drittel der Bevölkerung regelmässig ein Tablet.

Es gäbe auch sinnvolle Anwendungen aus dem Science-Fiction-Genre, das heute technisch noch nicht möglich ist. Beamen wäre doch so eine tolle Sache, die leider heute noch nicht möglich ist. Oder etwa doch? Lesen Sie bitte meine Meinung dazu am Schluss des Kapitels.

Die Technologietrends für die Zukunft

Für dieses Kapitel möchte ich mich nur auf die drei Technologietrends Funkchips, Augmented Reality und Virtual Reality konzentrieren. In der Praxis gilt es, diese zu beobachten und einschätzen zu lernen, ab wann diese relevant sein werden.

Funkchips

Exemplarisch für die Funkchips habe ich nur deren zwei für diesen Artikel gewählt, NFC und RFID. Es gibt weitere Technologien wie z.B. Beacon oder iBeacon.

NFC

NFC bedeutet Near Field Communication. NFC ist ein internationaler Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten per Funktechnik über kurze Strecken von wenigen Zentimetern.

In Europa werden derzeit Jahr viele Zahlungsterminals im Handel mit NFC erweitert. Damit können Kunden mit einem Smartphone oder einer Kreditkarte mit NFC-Chip viel einfacher als heute ihre Einkäufe bezahlen. Irgendwann in der Zukunft werden dann wohl auch Parkuhren damit ausgerüstet sein, damit wir kein Kleingeld mehr mit uns herumtragen müssen. Doch NFC bietet fürs Marketing in Zukunft noch viel mehr Potenzial, wie die Zukunftsvisionen zeigen.

RFID

RFID bezeichnet eine Technologie, die auf Radiowellen basiert und automatisch und berührungslos Objekte identifizieren und lokalisieren kann. Sie erleichtert damit die Erfassung von Daten wesentlich. Diese Technologie wird in Zukunft den uns bekannten Barcode ablösen. Jedes Produkt wird künftig mit einem RFID-Chip bestückt sein.

Zahlungsprozess mit Kreditkarte mit NFC-Chip (Quelle: srf.ch)

Augmented Reality (AR)

Dank Augmented Reality erweitern wir unsere tatsächliche Realität um eine virtuelle Realität. Bisher funktionierte das mit einer App, der Kamera des Smartphones oder der Webcam im Computer. Dank Augmented Reality (AR) und Webcam können wir z.B. zu Hause vor unserem Computer die Kleider- oder Brillenanprobe virtuell im E-Shop vornehmen.

Der Automobilhersteller BMW setzt AR für seine Servicetechniker ein: Der Techniker wird mithilfe einer speziellen Datenbrille von einer App unterstützt, die ihm die nächsten Arbeitsschritte optisch und akustisch anzeigt. AR wird in optischen Ausgabegeräten wie Bildschirmen, Brillen und in Zukunft sicherlich auch Linsen integriert sein. Google macht es mit seiner Datenbrille Google Glass vor.

Ich hatte selber kürzlich das Vergnügen, Google Glass auszuprobieren (siehe Abbildung). In der Brille sieht man in einem kleinen Ausschnitt den Bildschirm. Er dient dem Abrufen von Zusatzinformationen. So erkennt Google Glass dank Gesichtserkennung sein Gegenüber, bevor es sich Ihnen vorstellen kann. Schlechte Zeiten bahnen sich für Gedächtnistrainer an.

Obwohl Google damals Google Glass zurückgezogen hatte, bin ich von dieser Technologie sehr überzeugt. Gerade im B2B-Bereich kann ich mir sehr viele sinnvolle Anwendungen vorstellen.

Jörg Eugster mit Google Glass am 1. April 2014 (Bildquelle: Jörg Eugster)

Virtual Reality (VR)

Noch abenteuerlicher wird es, sich vorzustellen, dass Virtual Reality auch im Marketing einen Nutzen stiftet. Facebook hat im Jahr 2014 die auf Virtual Reality spezialisierte Firma Oculus Rift für zwei Milliarden US-Dollar übernommen.

Man zieht sich eine Art Taucherbrille über (siehe Abbildung) und sieht eine virtuelle Welt, die vom Computer gesteuert wird. Die Software oder App blendet die virtuelle Umgebung ein. Wir alle können uns vorstellen, dass wir das für Spiele einsetzen können. Multiplayer-Games werden eine neue Dimension erleben, wenn die Gamer plötzlich selbst mit anderen Gamern zusammen mitten im Spiel stehen. Das bringt mehr Bewegung ins Spiel, denn sie bewegen sich nun selbst, was gesundheitsförderlich sein dürfte.

Jörg Eugster mit Einsatz der VR-Brille von Oculus Rift im August 2014 (Bildquelle: Jörg Eugster)

Die möglichen Anwendungen

Erst in der Anwendung werden die Technologien sichtbar. Sie müssen einen Nutzen bieten, sonst werden sie sang- und klanglos von der Bildfläche verschwinden.

An dieser Stelle verweise ich gerne auf mein Buch „Übermorgen„, wo solche Technologien und Trends ausführlich beschrieben werden.

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