Mobile Marketing und Mobile Apps

Bei der ersten Auflage von „Wie fischt man Kunden aus dem Internet“ Ende 2004 war Mobile Marketing noch in den Kinderschuhen. Es beschränkte sich damals vorwiegend auf den Einsatz von SMS.

Das rasche Aufkommen der Smartphones hat dieses Kapitel völlig auf den Kopf gestellt. Heute dominieren im Mobile Marketing die Apps und die mobilen Websites. Das mobile Tagging hat im Jahr 2013 wohl den Durchbruch noch nicht ganz geschafft, aber es verbreitet sich doch immer mehr, weil die Leute nun vermehrt wissen, was man mit einem solchen mobilen Tag machen kann. Vermutlich dürfte es aber von der neuen Technologie der NFC-Chips überholt werden und deren Einsatz überflüssig machen.

Letztlich wird sich Mobile Marketing auf die mobilen Websites, die Apps und die Werbemittel auf mobile Websites oder in Apps reduzieren.

Was ist der Nutzen von Mobile Marketing?

Der Nutzen kann vielfältig sein. Der Benutzer alleine entscheidet, ob er einen Service über eine App oder eine mobile Website nutzen möchte. Es ist das eine, hohe Downloadzahlen einer App generieren zu können, das andere aber, dass der Nutzer diese immer wieder einsetzen möchte.

Was alles eignet sich für den mobilen Einsatz? Die folgende Aufzählung ist nicht abschliessend, soll aber einen kurzen Überblick über beliebte Anwendungen auf mobilen Telefonen geben:

  • News
  • Social Media
  • Fahrpläne
  • Gadgets
  • Fotos verwalten
  • Musikdownloads
  • Staumeldungen
  • multimediale Notizen, Sprachnotizen (Diktaphone)
  • Einkaufsliste
  • Auktionen
  • ortsbezogene Informationen (location based services)
  • Ticketing
  • Couponing
  • Hotelbuchung
  • Wetterberichte
  • E-Shops
  • unterhaltende Inhalte (z.B. Filmtrailers)

etc.

Technologische Komplexität bei Mobile Apps

Die technologische Komplexität geht bei den mobilen Telefonen weit über die früheren Browserkompatibilitätsprobleme hinaus. Je nach Handy-Typ muss die Anwendung darauf ausgerichtet werden (Betriebssystem, Bildschirmgrösse etc.).

Eine Alternative zu einer native App stellt das Responsive Design dar, das gleich erklärt wird.

Welches Konzept oder welche Technologie soll man wählen?

Wie sieht Ihre Firmenwebsite auf einem Smartphone aus? Haben Sie eine App oder eine mobile Website? Welche Inhalte und Services bieten Sie dort an? Doch welches Konzept oder welche Technologie soll man verfolgen? Die technologische Komplexität geht bei den mobilen Telefonen weit über die früheren Browserkompatibilitätsprobleme hinaus. Je nach Handy-Typ muss die Anwendung darauf ausgerichtet werden (Betriebssystem, Bildschirmgrösse etc.).

Alternativen zu einer sogenannt native App stellt eine Web App oder das Responsive Design dar, welche gleich erklärt werden.

Google bietet hierfür diverse Tests an, wo man den URL seiner Website eingeben kann. Die Testseite zeigt dann an, ob die Website für Mobilgeräte optimiert ist.

Native Applikationen (Apps)

Native Anwendungen liegen im Jahr 2015 immer noch vorne. Mit einmaligem Herunterladen vom App Store (iTunes oder Google Play) und anschliessender lokaler Installation sind sie auch verfügbar, wenn kein Internetzugang vorhanden ist.

Vorteile einer nativen Applikation (native App)

  • Grenzenlose Designmöglichkeiten
  • Vermarktungsmöglichkeiten in den App Stores
  • Direkter Zugang zu allen Gerätefunktionen, wie etwa GPS-Position, Kamera, Lageposition, Beschleunigungsmesser, Mikrofon etc. herstellen.
  • Wichtige benötigte Daten können zudem vorgängig vom Internet geladen und lokal gespeichert werden (z. B. Kartenmaterial, Fahrplandaten usw.).
  • Image und Prestige
  • Native Apps sind meistens schneller als Web Apps.
  • Push-Funktion: der Nutzer wird automatisch über neue Inhalte/Aktualisierungen der App informiert (kleine rote Zahl am App-Icon).
  • Geo-Targeting: diese Push-Funktion funktioniert auch in Verbindung mit GPS. Der Nutzer wird so über relevante Zielobjekte in seiner Umgebung informiert.
  • Fliessender Übergang der Anwendung zum Gerät (optimale Usability)

Nachteile einer nativen Applikation (native App)

  • Herstellung einer nativen Applikation ist sehr aufwändig und kostspielig.
  • Der Programmcode kann für andere Plattformen und Betriebssystem nur teilweise wiederverwendet werden.
  • Die Daten können nicht laufend aktualisiert werden.

Webapplikation (Web App, mobile Website)

Die Webapplikation ist keine Anwendung im eigentlichen Sinne, sondern sie stellt eine Nutzungsform des Browsers dar. Man programmiert eine Anwendung so, dass der Eindruck entsteht, es handle sich um eine „echte“ Applikation. Dank HTML5 ist die Flexibilität im Design und Layout, aber auch in den Grundfunktionen wie Gerätezugang massiv verbessert. Dadurch kann man heute „Applikationen“ entwickeln, die sich von nativen Applikationen kaum mehr unterscheiden.

Vorteile einer Web App

  • Flexibles Modell, wo unterschiedlichste Geräte und Displaygrössen bedient werden können.
  • Kostengünstig, da eine zentrale Bearbeitung erfolgt.
  • Veränderungen können sehr schnell realisiert werden.
  • Eine Aktualisierung erfolgt in Echtzeit.

Nachteile einer Web App

  • Designmässig ist nicht alles möglich, CI-starke Anwendungen oder viel Videocontent oder Gameanwendungen benötigen ein flexibleres Modell.
  • Ohne Internet ist die App nicht oder stark eingegrenzt lauffähig.
  • Es können noch nicht alle Hardwarefunktionen der Devices angesprochen werden.
  • Der Ressourcenverbrauch (Strom) ist höher als bei nativen Apps.
  • Anwendungen wie hochwertige Games können nur erschwert erstellt werden.
  • Nutzung im Ausland führt zu hohen Roamingkosten.
  • Gerätefunktionen wie E-Mail oder Telefon können nur eingeschränkt in eine webbasierte Applikation integriert werden.

Responsive Design

Responsive Design ist in den letzten Jahren von einem Trend zu einer etablierten Technologie im Webdesign entwickelt. Eine neue Website sollte heute unbedingt in responsive Design aufgebaut werden.

Webanwendungen können dank dem Konzept des „Responsive Design“ mit einer Weiterentwicklung mobiletauglich gemacht werden. Bildschirmgrössen und -auflösung der unterschiedlichen Endbenutzergeräte wie Desktop-Rechner, Notebook, Tablet-Computer, Smartphone oder digitales Fernseher können erheblich variieren. Dadurch sind Erscheinungsbild und Usability einer Webseite vom jeweiligen Gerät abhängig. Websites, die unter den Anforderungen und Gesichtspunkten des anpassungs- und reaktionsfähigen Designs bereitgestellt werden, berücksichtigen die gerätespezifischen Eigenheiten des benutzten Gerätes. Sie optimieren dabei Darstellung und Navigationselemente automatisch für das Endbenutzergerät.

Das Konzept beinhaltet eine dynamische Anzeige der Webdaten unter Berücksichtigung der veränderten Bedienung und Displaygrösse der Endgeräte. Ein Link auf eine solche Responsive Design-Seite kann mit einem Icon versehen werden und wird dann zur sogenannten Web-App.

Technisch gesehen wird immer der gleiche Inhalt vom Webserver ausgeliefert, das Endbenutzergerät wird erkannt und das dazu passende CSS (Cascading Style Sheet, Stilvorlage für strukturierte Dokumente) ausgeführt, das den Inhalt der jeweiligen Bildschirmgrösse optimiert anzeigt.

Das Konzept von Responsive Design (Quelle: Seminarunterlagen von Jörg Eugster)

Die Entwicklung einer Website mit Responsive Design verursacht einen grösseren Aufwand von rund 30 bis 50 Prozent. Das kommt aber über die ganze Lebensdauer der Website viel günstiger, denn der Unterhalt von Apps geht ganz schön ins Geld und die doppelte Entwicklung einer eigenen mobiloptimierten Website ist auch nicht ganz gratis.

Vorteile von Responsive Design

  • Passende Darstellung auf allen Displays (auch künftige).
  • Inhalte auf verschiedensten Endgeräte anzeigen ohne separate Versionen erstellen zu müssen.
  • Tiefere Kosten für Maintenance im Lifecycle der Website.
  • Reduktion auf das Wesentliche stellt gute Benutzerfreundlichkeit sicher.
  • SEO-freundlich: Der Kunde profitiert vom konsistenten Linkaufbau, URL ändern nicht.
  • Man muss keine mobilen Landingpages mehr erstellen.
  • Marken- und Usability-Argument: Nutzer sehen immer die gleiche Website.
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