Web Analytics und Webcontrolling

Online ist alles messbar

Alles, was im Internet geklickt oder geteilt wird, kann auch gemessen werden. Das ist v.a. für gestandene Marketingleiter eine neue Erfahrung. Bisher musste man sehr viel Aufwand betreiben, um den Erfolg einer Kampagne mit klassischen Marketinginstrumenten messen zu können. Im Internet lässt sich dank dem Einsatz entsprechender Tools fast alles in Echtzeit oder mit etwas Verzögerung messen.

Darum empfehlen wir Ihnen, unbedingt ein Messsystem für Ihre Webanalyse bzw. Ihr Webcontrolling einzusetzen.

Bitte interpretieren Sie aber die Zahlen korrekt. Viele machen den gleichen Fehler, dass Sie nur noch auf den Erfolg, d.h. die Klickaktion oder die Conversion Rate achten. Wie schon im Unterkapitel „Das AIDA-Modell auf Online-Marketing angewandt“ ausgeführt, haben Massnahmen, die nur auf die Handlung (Action) ausgerichtet wurden, zu weniger Umsatz geführt, weil eben die AID bzw. die Aufmerksamkeit (Attention), das Interesse (Interest) und das Verlangen (Desire) im ganzen Prozess nicht vernachlässigt werden dürfen.

Big Data

Big Data hat 2013 mit dem Abhörskandal der US-amerikanischen NSA (National Security Agency) im Projekt PRISM plötzlich eine neue Bedeutung bekommen. Im Netz gibt es ja fast alles und man kann alles mitlesen und daraus Interpretationen ziehen. Big Brother lässt grüssen.

Doch es gibt auch die sinnvollen Auswertungen und Schlussfolgerungen, wie ein eigenes Erlebnis zeigt. Auf der Post meines Wohnortes hob ich Bargeld ab. Die nette Postangestellte fragte mich, dass sie mir aufgrund meines Kontostandes ein Postkonto Plus empfehlen würde. Es würde mich nicht mehr kosten, aber ich bekäme alle Bargeldbezüge im In- und Ausland auch an fremden Geldautomaten spesenfrei. Ich liess mich nach einem persönlichen Beratungsgespräch mit einem Kundenberater von den Vorzügen überzeugen.

Was hat diese Geschichte nun mit Big Data zu tun? Sehr viel, wie Sie gleich erfahren werden. Ich erzählte diese Geschichte einem Clubfreund, der Analysesoftware für grossen Datenmengen herstellt. Der Zufall wollte es, dass mein Freund genau diese Anwendung für die Post entwickelt hat. Sie kennen ja bestimmt den Amazonmechanismus „Kunden, die das Buch x gekauft haben, haben auch das Buch y gekauft“. Bei Big Data analysiert man die grossen Datenmengen, die täglich produziert werden, mit sinnvollen Auswertungen, auf die man selber niemals gekommen wäre. Damit lassen sich die Kundenbeziehungen ausbauen und die Umsätze nachweislich erhöhen.

Definition

Unter Big Data bezeichnet man die Gewinnung von entscheidungsrelevanten Erkenntnissen aus einer Vielzahl an Informationsquellen.
Bei Big Data sind vor allem die folgenden drei Aspekte charakteristisch:

  • Volume (Volumen). Das Volumen der Daten nimmt ständig zu.
  • Variety (Vielfalt). Die Vielfalt der Datenquellen wächst weiter.
  • Velocity (Geschwindigkeit). Die Geschwindigkeit der Datengenerierung und Auswertung nimmt laufend zu.

Predictive Analytics

Um diese grossen Mengen an Daten (Big Data) bewältigen und auswerten zu können, sind neue Technologien nötig.

Mit der voraussagenden Analyse (predictive Analytics) werden in Rechnerclusters riesige Datenmengen automatisiert ausgewertet und daraus Muster abgeleitet. Mit diesen versucht man, Vorhersagen und damit Entscheide treffen zu können. Das Beispiel bei der Post zeigt genau, wohin die Analysemöglichkeiten in der Praxis gehen können.

Strukturierte und unstrukturierte Daten

Strukturierte Daten lassen sich relativ leicht auswerten, da sie eben strukturiert in Datenbanken und Feldern gespeichert sind.

Unstrukturierte Daten gibt es in verschiedensten Quellen in diversen Formaten wie z.B. Textdateien (z.B. Word, PDF, HTML etc.), Bilder, Bewegtbilder (Video) oder Social Media, um nur die wichtigsten zu nennen. Diese unstrukturierten Daten haben den wesentlichsten Anteil am Datenwachstum. Sie sind wesentlich aufwändiger und komplexer auszuwerten und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Sie können sich bestimmt leicht vorstellen, dass gerade mit Social Media ungeheure Mengen an unstrukturierten Daten täglich generiert werden. Wenn man nur bedenkt, dass alleine auf Facebook über 3 Milliarden „Likes“ täglich gedrückt werden, dann kann man sich von der unglaublichen Datenmenge einen kleinen Eindruck verschaffen.

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